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Über Martin Reiter

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Martin Reiter wird 1978 in Wien geboren. Seine Kindheit verbringt er in Oberösterreich, wo er als Sohn begeisterter Amateurmusiker mit Klavier- und Saxofonunterricht aufwächst.

1996 beginnt Reiter an der jetzigen Anton Bruckner Universität in Linz Jazzklavier zu studieren. Ein Jahr später wechselt er an die Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, wo er im Rahmen eines Arrangementworkshops Bekanntschaft mit Mathias Rüegg vom Vienna Art Orchestra macht, der Reiters Qualitäten als Pianist und Arrangeur erkennt. Sein erstes ernsthaftes musikalisches Projekt startet er 1999 gemeinsam mit der Sängerin Simone Kopmajer – ihr Quartett sollte beide später u. a. auf Tour in die USA führen, wo sie Auftritte mit Gästen wie Turk Mauro und Ira Sullivan haben würden.

2001 erhält Reiter ein österreichisches Stipendium zum Studium an einer ausländischen Kunstuniversität, was ihm ermöglicht, ein Jahr ans Königliche Konservatorium Den Haag zu Rob van Kreefeld zu gehen. In Holland formiert Reiter sein zweites wichtiges Ensemble gemeinsam mit Drummer Klemens Marktl, mit dem slowenischen Saxofonisten Jure Pukl und dem Holländer Rodrigo Reijers am Bass.

2002 wird Reiter der „Austrian Young Lions” Award verliehen - ein Preis für Nachwuchskünstler, die auf Europatour geschickt werden. Dadurch spielt der Pianist schon in jungen Jahren auf neun grossen Jazzfestivals wie Montreux, Perugia, Pori, Molde, etc. Noch im selben Jahr wird er mit dem HANS KOLLER PREIS in der Kategorie „NYC-Stipendium” ausgezeichnet.
Bevor er das Preisgeld dazu verwenden kann, seinen mehrmonatigen NYC-Aufenthalt 2003 in Angriff zu nehmen, wird er von Alex Deutsch in die Band des schweizer Ausnahmetrompeters Matthieu Michel geholt. Bei einem zweiwöchigen Gig in Vevey am Genfersee entsteht gemeinsam mit Peter Herbert das Album "live at Theatre Oriental". Direkt danach fliegt Reiter nach NYC, um mehrere Monate lang Musiker kennenzulernen, auf Sessions zu gehen und Privatunterricht bei so namhaften Jazzern wie Bill Charlap, Bruce Barth oder Fred Hersch zu nehmen. Sämtliche Kompositionen seines Debut-Albums Chez es Saada entstehen während dieser sehr inspirierenden Zeit.

Wieder zurück in Wien widmet sich Reiter intensiv seinem Musikstudium und baut seine Kontakte zur nationalen und internationalen Szene aus. Nach einer kleinen Tour mit Bennie Maupin und John B. Williams nimmt er im Sommer 2004 "Chez es Saada" auf. Eine intensive Zusammenarbeit mit dem Kammerorchester Feuerhaus ermöglicht ihm auch die Umsetzung einer Eigenkomposition für Fender Rhodes und Kammerorchester, die mit auf die CD sollte. Mit dem Orchester unter der Leitung von Hans Peter Manser startet Reiter damals auch das Projekt Rache für Mozart, bei dem er – ganz im mozartschen Sinne – über das große Klavierkonzert in C-Dur KV 503 improvisiert. Auch dieses Projekt wird dabei auf Tonträger aufgenommen.

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2005 steht ganz im Zeichen der Veröffentlichung von "Chez es Saada" – das Album stößt in nicht nur in Österreich auf breites Interesse und öffnet Reiter einige Türen. Im selben Jahr wird er abermals mit dem HANS KOLLER PREIS ausgezeichnet, diesmal in der Kategorie Newcomer des Jahres.
2006 kann er endlich sein Musikstudium abschließen, um voll und ganz seinen Tätigkeiten als freischaffender Künstler nachgehen zu können. Im selben Jahr darf Reiter mit Musikern wie Alegre Correa, Ana Paula da Silva und Michael Mantler auf der Bühne stehen und sein Mozartprojekt beim Carinthischen Sommer – einem renommierten Klassikfestival im Süden Österreichs – vorstellen. Währenddessen laufen die Vorbereitungen für die Aufnahme seines neuen Albums "Alma" auf Hochtouren. Dieses soll in der Folge 2008 den Hans Koller Preis für die beste CD des Jahres erhalten und weltweit präsentiert werden, u. a. auch in Senegal, China und Brasilien.

Reiter hat seinen Lebensmittelpunkt in Wien, obwohl ihn NYC seit seinem ersten Aufenthalt nicht mehr ganz losgelassen hat. Viele Jahre lang verbringt er immer wieder einige Wochen im Big Apple, wobei zum Besipiel 2004 das Album Serendipity des slowenischen Tenoristen Jure Pukl entsteht - mit Gästen wie Jamire Williams und Jeremy Pelt oder 2010 die Aufnahmen mit THE OULIPIANS und Chanda Rule. Wenn Reiter nicht gerade Konzerte spielt, widmet er sich seinen Arrangeur- und Kompositionsarbeiten, wie z. B. einem Band mit Arrangements von Kurt Weill Liedern für die Universal Edition.

Seit Herbst 2008 engagiert sich der vielseitige Musiker auch vermehrt für THE FLOW, ein gemeinsames Projekt mit dem jungen österreichischen Gitarristen Andi Tausch. Das Debutalbum dieses Kollektivs wird im Mai 2009 bei PAO releast, das zweite Album "Origination" (2010), das dritte "Departure" (2012) mit den Gaststars Matthieu Michel und Johannes Enders und das vierte "Songs without words" (2014) sind am österreichischen Indipendent-Label Session Work Records veröffentlicht.

2010 ist Reiter eingeladen im Rahmen eines Artist in Residence Programms mehrere Wochen auf der Insel Elba zu verbringen, wo er sein neues Solo-Piano-Programm komponiert und in Folge auch aufnimmt. Ausserdem beschäftigt er sich in dieser Phase intensiv mit dem Prinzip des "Instant Composings". Seine 2011 erschienene Solo-CD "Inventions & Impressions“ beinhaltet eine Mischung aus solchen Stegreif-Imrovisationen und Eigenkompositionen und er wird mit diesem Programm u.a. zum Jazzfestival Rom, zum Ethno-Jazzfestival Dujanbe oder nach Ryadh eingeladen.

Seit 2012 ist Martin Reiter Vater und Professor für Jazzklavier an der Musik und Kunstuniversität Wien. Seine Arbeit als Pädagoge umfasst ausserdem die beiden wichtigen Sommerkurse Jazzseminar Schönbach & NYC/Mattighofen Musikmarathon sowie diverse Einladungen zu Masterclasses wie nach Groznjan (HR) im Juli 2014 oder zum GMUB Ulan Bataar im Mai 2018.

Nach all der kreativen Arbeit alleine am Klavier sehnt sich Reiter wieder mehr nach Bandarbeit und beschließt 2014 seine beiden Trios (das akustische mit Matthias Pichler und Peter Kronreif und das elektrische mit Shayan Fathi und Jojo Lackner) zu reaktivieren. Aus einer live-Aufnahme, die 2007 beim Jazzfestival Wiesen gemacht wurde und einer Studioaufnahme im Februar 2014 entsteht im gleichen Jahr das Album "acoustic & electric trio.“

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2018, das Jahr seines 40. Geburtstages nutzt Reiter, um mit einer Vielzahl von Veröffentlichungen aufzuwarten und als performing artist wieder aktiver zu werden. So kommt innerhalb eines Jahres nicht nur seine neue voll improvisierte Solo CD „lucid“, die neue live eingespielte acoustic trio CD „M.A.Z“ (diesmal in österreichischer Besetzung mit Wolfi Rainer am Schlagzeug und David Dolliner am Bass), sein Debut-Album als Hammond Organist „better place“ (mit der fantastischen Sängerin Chanda Rule, Andi Tausch - guit., Wolfi Rainer - dr.), sondern auch sein erstes Lehrbuch für Jazzklavier bei der Wiener Universal Edition auf den Markt, „Jazz Ahead“.